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Die Inhalte
der Zeitschrift
WortGottesFeiern
Der Aufbau
einer Wort-Gottes-Feier
Die Herausgeber
Einführung
Trotz Abstand miteinander
Das Kirchenjahr geht in die Schlussphase, aber es will nicht so recht in den Jahreskreis einmünden, wie wir es in all den Jahren gewohnt waren. Wir feiern unter Corona-Bedingungen beziehungsweise Corona-Einschränkungen. Wie in jedem Gottesdienst gelten Abstandsregeln und Auflagen, die von der jeweiligen Bistumsleitung nach Maßgabe der Landesverordnung bestimmt und herausgegeben werden. Für mich fühlt es sich an, wie eine Autofahrt mit angezogener Handbremse. Die Gottesdienstteilnehmer/innen feiern unter einem Dach aber das miteinander feiern ist reduziert.

Gerade die Elemente und Gestaltungsmöglichkeiten, die symbolträchtiger Ausdruck gemeinsamen Feierns sind, sind eingeschränkt, wie vielerorts das gemeinsame Singen, der Austausch des Friedensgrußes mit einem herzhaften Händedruck, oder z. B. eine Tauferinnerung am Taufbrunnen oder mit Weihwasser in einer Schale, aus der man das Wasser nimmt und sich bekreuzigt.

Bei der Gottesdienstvorbereitung und Feier genügt es nicht, allein auf die Corona bedingten Ge- und Verbote zu achten. Gottesdienst ist per se auf Gemeinschaft angelegt, die durch Jesus Christus, konstituiert wird. Zeichenhaft real gegenwärtig ist er, wo man sich in seinem Namen versammelt (vgl. Mt 18,20) und sein Wort verkündet (vgl. Zweites Vatikanisches Konzil, Liturgiekonstitution Art. 7). Überlegungen und Versuche, die das Miteinander unterstützen und der Zuschauerbzw. Zuhörerrolle entgegenwirken, sind deshalb der Mühe wert und sicherlich gibt es inzwischen vielerorts hilfreiche Erfahrungen. Auch wenn ich vielleicht Eulen nach Athen trage, möchte ich aus meiner Erfahrung noch diese Anregungen geben:

  • Die Gottesdienstteilnehmer/innen werden gebeten, ihr eigenes Gebet- und Gesangbuch Gotteslob mitzubringen. Damit wird ermöglicht, dass Gebete, Wechselgebete, Psalmen und auch Lieder (wo nicht gesungen werden darf) gesprochen werden können. Im Wechsel können die Texte zwischen Gottesdienstleiter/in und Gemeinde, rechter und linker Bankreihe, Männern und Frauen gebetet werden. Wenn Kantor/innen zur Verfügung stehen, kann im Wechsel vorgesungen und dann gemeinsam gebetet werden.

  • Psalmverse oder auch Liedzeilen können ohne Textvorlage so gesprochen werden, dass der/die Leiter/in eine Zeile vorspricht und die Gemeinde wiederholt; wenn gut vorgesprochen wird, wirkt das gemeinsame Wiederholen meditativ vertiefend.

  • Stille kann verbindend wirken; z. B. indem bei den Fürbitten noch bewusst Stille angekündigt und gehalten wird für eigene Anliegen; ebenso die Stille zur Anbetung bei einer Kommunionfeier.

  • Das freundliche Zunicken beim Friedensgruß wird oft als gute Alternative zum Händereichen wahrgenommen.

  • Eine Tauferinnerung in der Form, dass das Wasser über die Gläubigen ausgesprengt wird (s. Feierbuch Wort-Gottes-Feier S. 186 unten, erster Spiegelstrich), ist in dieser »weihwasserarmen« Zeit sicher ein Zeichen, dass sehr bewusst wahr- und aufgenommen wird.

  • Wenn ich Ordnerdienst habe, achte ich auch darauf, nicht nur zu tun was man als Ordner/in zu tun hat, sondern diesen Dienst als »Willkommensdienst« wahrzunehmen. Gerade für Menschen, die etwas unsicher sind, ist dies wichtig und wirkt sich auf die Stimmung im Fortgang des Gottesdienstes aus.

Ganz grundsätzlich lohnt es sich eine zweite »Gedankenschlaufe« zu drehen, wenn der Gottesdienst vorbereitet ist: Ist die Gemeinde nach Möglichkeit gut beteiligt, was braucht es dazu an Hilfsmitteln und ggf. an einfachen Ansagen. Wenn man dabei auf neue Ideen und Beteiligungsmöglichkeiten kommt, nur Mut, es könnte der Heilige Geist im Spiel sein.

Margret Schäfer-Krebs

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