Die vorliegende Ausgabe der Wortgottesfeiern entstand Wochen vor den Feierlichkeiten zum Jubiläum des Grundgesetzes der Bundesrepublik. Seit 75 Jahren, seit dem 23. Mai 1949, regelt das Grundgesetz unser Zusammenleben. Es beginnt mit dem bis heute gültigen und prägenden Artikel 1: »Die Würde des Menschen ist unantastbar.« In manchen Diskussionen oder auch in Kommentaren in den sogenannten Sozialen Medien, entsteht allerdings der Eindruck, dass für eine immer größer werdende Zahl von Menschen dieser Artikel keine Bedeutung hat. Viele pochen lieber egoistisch nur auf ihre eigenen Grundrechte, wie sie bis zum Artikel 19 im Grundgesetz verzeichnet sind.
2024 ist zudem ein Wahljahr. Nach Kommunalwahlen und der Europawahl im Juni folgen im Herbst Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. »Deutschland durchlebt eine turbulente Zeit. Die Stimmung ist aufgewühlt und die Gesellschaft polarisiert. Ein wachsender Teil der Bevölkerung lässt sich von rechtsextremistischen oder rechtspopulistischen Bewegungen ansprechen.« – So beschreiben die deutschen Bischöfe in ihrer Erklärung nach der Vollversammlung der Bischofskonferenz im Februar 2024 in Augsburg die Situation in Deutschland.
|