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Die Inhalte
der Zeitschrift
WortGottesFeiern
Der Aufbau
einer Wort-Gottes-Feier
Die Herausgeber
Einführung
Und wieder beginnt ein neues Lesejahr
Mit dem Ersten Advent wechselt der Zyklus der Lesejahre. In diesem Jahr beginnt wiederum das Lesejahr A, in dem vornehmlich an den Sonntagen im Jahreskreis das Evangelium nach Matthäus verkündet wird. Es ist in der Reihe der Evangelien das erste, wenn auch nicht das älteste. Bibelwissenschaftler schreiben dieses Evangelium einem Judenchristen der zweiten Generation zu, dem unter anderem das Markusevangelium vorlag. Abgefasst wurde es vermutlich in Antiochien in Syrien, einem großen Missionszentrum der damaligen Zeit. Die Anspielung auf die Zerstörung Jerusalems (Mt 22,7), sowie die erkennbare Distanzierung zum Judentum legt eine Entstehungszeit zwischen 80 und 100 n.Chr. nahe.

Die Kenntnis jüdischer Sitten und Einrichtungen werden vom Autor vorausgesetzt. Er benutzt sprachliche Wendungen wie »das Himmelreich« (Mt 3,2; 4,17; 5,3.10), »euer Vater in den Himmeln« (Mt 5,16.45; 6,1.9) und Fragestellungen (vgl. z.B. Mt 19,3 mit Mk 10,2), die vornehmlich an Judenchristen als Adressaten seines Evangeliums denken lässt. Unterstrichen wird dies auch durch die zentralen Themen der jüdischen Theologie, die Matthäus anspricht: Die Gültigkeit und Interpretation des Gesetzes (Mt 5,17–48); die Gerechtigkeit (Mt 3,15); die Königsherrschaft Gottes (Mt 13,24–50); die rechte Frömmigkeit (Mt 6,1–18). Dies macht es Menschen, die heute das Matthäusevangelium lesen, verkünden und hören, nicht leicht.

Vergleicht man das Matthäusevangelium mit dem früher zu datierenden Markusevangelium, so fällt auf, dass es weit umfangreichere Reden Jesu enthält, wie etwa die Bergpredigt (Kap. 5–7). Der insgesamt auffallend lehrhafte Stil erklärt sich durch die theologische Eigenart des Autors. Es ist sein Bemühen, Jesu Botschaft im Zusammenhang und vor dem Hintergrund der Geschichte Israels einsichtig zu machen. Wer nicht »blind« ist, wird erkennen, dass sich in Jesu Leben und Wirken »erfüllte«, was Gott in der Geschichte mit seinem Volk gesprochen und gewirkt hat. Mit Jesus haben sich damit auch neue Lebensmöglichkeiten aufgetan: Wer den Willen Gottes erfüllt, kann in Gemeinschaft mit Jesus weiter gehen, als es bisher üblich war (5,21–48). Jesu Botschaft »das Himmelreich ist da« ermöglicht ein neues Handeln, das über eine reine Gerechtigkeit nach dem Gesetz hinausgeht. Da es Matthäus letztlich um das »rechte Tun« geht, ist sein Evangelium trotz des lehrhaften Stils mehr als ein Lehrschreiben. Es ist Einladung und eindringliche Werbung dafür, der Wahrheit des Himmelreiches zu vertrauen, sie tatsächlich zu tun und so zum Salz der Erde und Licht der Welt zu werden.

Margret Schäfer-Krebs

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