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Die Inhalte
der Zeitschrift
WortGottesFeiern
Der Aufbau
einer Wort-Gottes-Feier
Die Herausgeber
Leseprobe 1
Kreuzweg
Begegnung mit Jesus Christus
Lesejahr A
Wenn wir den Kreuzweg beten, begegnen wir Jesus Christus, der Mensch wurde und wie wir, verflochten war in die Weltzeit, der sich auskennt mit Nöten, Schwierigkeiten, Ängsten. Jesus, der unser Leben geteilt hat und jetzt mit uns teilt. Und wir begegnen uns selbst, als Person mit der eigenen Geschichte und den eigenen Anliegen, als Mensch in der Jetztzeit in dieser globalisierten Welt, als glaubender Mensch heute.

Dieser Kreuzweg folgt den traditionellen 14 Stationen.
Er kann in der Kirche, an Stationshäuschen, unterwegs oder zuhause gebetet werden.
Jede Station folgt dem gleichen Aufbau: Nennen der Station, Anbetungsruf, Impuls, Fragen zur Besinnung, Einladung zum Gebet. Dazu wird bei einigen der Stationen ein Gestaltungsvorschlag aufgeführt. Unter 28 Gestaltungsvorschlag finden Sie die Auswahl der Elemente. Erfahrungsgemäß genügen insgesamt maximal 4 Gestaltungsmöglichkeiten. Eine Liste der dafür notwendigen Gegenstände finden Sie am Schluss dieser Vorlage.
Die Texte des Kreuzwegs können von mehreren Personen vorgetragen werden.
Machen Sie viele Nachdenk- und Besinnungspausen! Den Text nur herunterzurasseln wäre ein Verlust. Alles spielt sich in unserem Inneren ab.

1 Kreuzzeichen und liturgischer Gruß

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Gemeinde: Amen.

2 Einführung
Wir sind zusammengekommen, um den Kreuzweg miteinander zu beten.
Wenn wir den Kreuzweg beten, begegnen wir Jesus Christus, der Mensch wurde wie wir, verflochten war in die Weltzeit, der sich auskennt mit Nöten, Schwierigkeiten, Ängsten. Jesus, der unser Leben geteilt hat und jetzt mit uns teilt.
Jesus ist interessiert an jedem einzelnen Menschen. Jeder Augenblick des Lebens ist ihm kostbar. Er schenkt jeder und jedem von uns jetzt Ansehen. Vor ihm dürfen wir uns fragen:
Wie bin ich jetzt und hier?
Mit welchem Anliegen gehe ich diesen Kreuzweg?
Möchte ich für jemanden beten, an jemanden denken?
Es kann auch ein Gebet für mich selbst sein.
Und: Wofür bin ich jetzt dankbar?

3 Gesang
GL 291/EH 200/Unterwegs 94 »Holz auf Jesu Schulter« oder
EH 295 »Mit Asche auf der Stirn« oder
Unterwegs 149 »Ihr Jünger Jesu kommt zum Hochzeitsmahl«

4 Eröffnungsgebet

Lasset uns beten.
Kurze Stille.
Herr Jesus Christus,
du bist einen schweren Weg gegangen: den Kreuzweg. Öffne jetzt unsere Herzen für dich und deine Botschaft, für die Not der Welt und für deinen Trost und deine Liebe.
Gemeinde: Amen.

5 Die 14 Stationen: Stationen 1 bis 3: Zu sich und seiner Überzeugung stehen
1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, …
Gemeinde: … denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V1: Jesus hat sich für die Menschen eingesetzt, die kein Ansehen hatten, die als von Gott verstoßen galten: Erkrankte, Schuldiggewordene, Belastete.
Er hat ihnen verkündet: Auch ihr seid Gottes geliebte Kinder.
V2: Das hat ihm nicht nur Freunde gemacht.
Die Religionsführer verurteilten ihn mit Hilfe der römischen Besatzungsmacht zum Tod. Sie sagten: Er lästert Gott, wenn er sagt: »Ich bin von Gott gekommen«.
Auch ein Freund verrät ihn.
V3: Was denke ich von Jesus? Wer ist er für mich?
V4: Wir beten für die, die eine eigene Position vertreten und dafür Nachteile ertragen.
Wir beten für die, die andere ablehnen, die verurteilen.
Und wir beten im eigenen Anliegen.
V5: Jesus, schau, wen und was ich mitbringe.
Wir bitten dich:
Gemeinde: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

2. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, …
Gemeinde: … denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V1: Die Soldaten geißeln und verspotten Jesus, machen sich über ihn lustig.
Dann führen sie ihn zur Kreuzigung.
V2: Jesus schultert das Kreuz.
V3: Was schultere ich? – Was schultern andere Menschen?
Wer in meiner Umgebung trägt schwer an etwas?
V4: Wir beten für alle, die in dieser Zeit Verantwortung tragen (hier kann Aktuelles benannt werden, z. B. Pandemie, politische, wirtschaftliche, kirchliche Situationen).
Wir beten für die Menschen, die Last haben mit sich und mit anderen.
Und wir beten im eigenen Anliegen.
V5: Jesus, du hast das Kreuz getragen. Bitte trage auch unsere Last mit.
Wir bitten dich:
Gemeinde: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.
Gestaltungsvorschlag siehe 17 : Steine

3. Station: Jesus fällt unter dem Kreuz
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, …
Gemeinde: … denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V1: Jesus ist hingefallen. Mit dem Kreuz über sich fällt er auf die Erde.
V2: Wenn ich möchte, kann ich jetzt einmal mit meiner Hand den Boden berühren.
V3: Es ist die gleiche Welt, die Erde, auf der Jesus gelebt und gelitten hat – nur ein paar Kilometer weiter in Israel. In Jesus hat Gott diese Erde und uns Menschen angenommen. Er wurde Mensch wie wir. Er will uns nahe sein. Diese Beziehung bietet er uns als Fundament, als Boden unter den Füßen an.
V4: Was trägt mich? Was gibt mir Halt?
Wo wünsche ich mir Stabilität?
Was ist mir aufgetragen?
Was fällt mir schwer?
V5: Wir beten für alle, die sich in diesen Tagen schwach fühlen, hilflos, krank, oder die in Not sind.
Wir beten für alle, die in Schwierigkeiten sind.
Und wir beten im eigenen Anliegen.
V6: Jesus, du fällst und bist uns dadurch so nahe.
Wir bitten dich:
Gemeinde: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

6 Gesang
GL 430/Unterwegs 101 »Von guten Mächten treu und still umgeben« oder
GL 292/EH 296 »Fürwahr, er trug unsere Krankheit« oder
GL 458/EH 85/Unterwegs 50 »Selig seid ihr«

7 Die 14 Stationen: Stationen 4 bis 6: Drei Freunde an der Seite

4. Station: Jesus begegnet seiner Mutter
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, …
Gemeinde: … denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V1: Jesus ist im Leid allein. Bloßgestellt, geschlagen, gedemütigt, gefallen.
Da ist jemand am Wegrand: seine Mutter.
V2: Sie schauen einander an. Sie sprechen kurz miteinander.
Was sagt Jesus seiner Mutter? Was sagt sie ihm?
V3: Wenn ich in einer bedrückenden Situation bin, was möchte ich dann gesagt bekommen?
Wenn heute mein letzter Tag wäre, was würde ich denen, die ich lieb habe, noch sagen wollen?
V4: Im Leid erfährt Jesus Hilfe von seiner Familie.
Wir beten für unsere Familienmitglieder.
Wir beten für Mütter und Väter, die ihren Kindern den eigenen Weg ermöglichen.
Und wir beten im eigenen Anliegen.
V5: Jesus, deine Mutter hat dir beigestanden.
Wir bitten dich:
Gemeinde: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.
Gestaltungsvorschlag siehe 17 : Tonpapierherzen

5. Station: Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, …
Gemeinde: … denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V1: Die Soldaten holen einen Mann von der Straße. Sie lassen ihn das Kreuz Jesu tragen.
V2: Simon von Zyrene wird aus seinem alltäglichen Tun herausgeholt und als Lastenträger gezwungen.
V3: Wo bin ich gezwungen, etwas mitzutragen?
Wo mache ich es gerne, weil ich es für richtig halte?
Wo kann ich konkret heute oder in den nächsten Tagen jemandem eine Last abnehmen?
Wo kann ich jemandem das Leben erleichtern?
V4: Wir danken für Menschen, die uns das Leben erleichtert haben.
Wir beten für Meschen, die unsere Hilfe nötig haben.
Wir beten für uns selbst um Hilfsbereitschaft.
Und wir beten im eigenen Anliegen.
V5: Jesus, du lässt dir helfen, nimmst dankbar Hilfe an.
Wir bitten dich:
A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.
Gestaltungsvorschlag siehe 17 : Schwere Steine

6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweisstuch
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, …
Gemeinde: … denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V1: Am Wegrand steht eine Frau. Veronika ist ihr Name.
Sie sieht zu, wie Jesus zur Richtstätte gebracht wird.
Schläge, Beschimpfungen, Schreie, Stöhnen, Schweiß, Angst.
V2: Was soll sie machen, diese Frau am Wegrand?
Veronika nimmt ihr Taschentuch und geht hin, wischt Jesus das Gesicht ab.
Einfach so. Sie lässt sich nicht abhalten von dem Angst machenden und bedrängendem Drumherum.
V3: Wo war ich schon einmal mutig?
Wo habe ich schon einmal Hilfe bekommen, weil sich jemand für mich eingesetzt hat?
V4: Wir beten für die Mutigen.
Wir beten für die, die Hilfe bekommen.
Wir beten für die, die Beachtung finden und für die, die übersehen werden.
Und wir beten im eigenen Anliegen.
V5: Jesus, du hast in deinem Leben vielen Menschen geholfen.
Du hast Hilfe angenommen von einer Frau am Wegrand.
Das hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Wir beten um ein freies Herz und offene Hände zum Handeln, wo wir gebraucht werden.
Und wir beten im eigenen Anliegen.

V5: Jesus, du hast in deinem Leben vielen Menschen geholfen.
Du hast Hilfe angenommen von einer Frau am Wegrand.
Das hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Wir bitten dich:
Gemeinde: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.
Gestaltungsvorschlag siehe 17 : Taschentücher

8 Gesang
GL 275 »Selig, wem Christus auf dem Weg begegnet« oder
GL 292/EH 296 »Fürwahr, er trug unsere Krankheit« oder
EH 88/Unterwegs 44 »Hoffen wider alle Hoffnung«

9 Die 14 Stationen: Stationen 7 bis 9: Es wird ernst
7. Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, …
Gemeinde: … denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V1: Jesus ist erschöpft, er kann das Kreuz nicht mehr halten.
Er fällt zum zweiten Mal zu Boden.
V2: Aus dem Gleichgewicht gekommen, gestrauchelt, bricht er zusammen.
V3: Was bringt mich aus dem Gleichgewicht, wirft mich aus der Bahn?
Was gibt mir Balance?
Inwieweit gibt mir mein Glaube Halt?
V4: Wir beten für belastete Menschen.
Wir beten für alle, denen der Boden unter den Füßen entzogen ist.
Wir beten um einen gerechten Ausgleich in Ungerechtigkeiten.
Wir beten um das innere Gleichgewicht.
Und wir beten im eigenen Anliegen.
V5: Jesus, du bist ein zweites Mal gestürzt. Und weitergegangen.
Wir bitten dich:
Gemeinde: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

8. Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, …
Gemeinde: … denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V1: Frauen stehen am Wegrand. Sie weinen.
Jesus wendet sich ihnen zu, spricht mit ihnen:
Weint nicht über mich. Weint über euch und eure Kinder.
V2: Was waren das für weinende Frauen?
Gafferinnen? Oder Jüngerinnen Jesu?
Bezahlte Klagefrauen ohne innere Beteiligung?
Oder innerlich Ergriffene, vom Leid berührte Mitleidende?
V3: Welche Beteiligung habe ich, wenn ich Jesu Kreuzweg betrachte?
Welche Beteiligung habe ich am Leid anderer?
Was bedeutet es mir, wenn Jesus mich zum Weinen aufruft über mich und die Meinen?
Was bedeutet es mir, wenn Jesus mich zur Zuwendung aufruft, und zwar zur Zuwendung zu den Menschen meiner Umgebung?
V4: Wir beten für weinende Frauen, Kinder, Männer.
Wir beten für die Menschen, die aus den Kriegsgebieten zu uns geflohen sind.
Wir beten für die Menschen, durch die wir herausgefordert sind.
Wir beten um Vergebung, wo wir Gutes unterlassen und Böses getan haben.
V5: Jesus, auf deinem schwersten Weg hattest du noch den Blick frei für die Menschen um dich herum.
Wir bitten dich:
Gemeinde: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

9. Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, …
Gemeinde: … denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V1: Wieder fällt Jesus hin und liegt am Boden. Jesus ist erschöpft.
V2: Im Leben eines jeden Menschen gibt es Schwäche, Bedrücktsein von Schuld, Leid, Scham, Erschöpfung durch ein äußeres oder inneres Geschehen.
V3: Wo sehe ich es bei anderen?
Wo bei mir?
V4: Wir beten für Menschen, die in Massengräbern begraben sind.
Wir beten für Verstorbene und Lebende.
Wir beten für Hinterbliebene.
Wir beten für Bedrückte, Trauernde, Erschöpfte, Beschämte, Schuldig-gewordene.
Und wir beten im eigenen Anliegen.
V5: Jesus, du verbündest dich mit den Menschen in der Tiefe.
Deine Liebe ist nicht erschöpft.
Wir bitten dich:
Gemeinde: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

10 Gesang
GL 272/Unterwegs 45 »Zeige uns, Herr, deine Allmacht und Güte« oder
GL 292/EH 296 »Fürwahr, er trug unsere Krankheit«

11 Die 14 Stationen: Stationen 10 bis 12: Würde - ein dem Menschen innewohnender Wert

10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, …
Gemeinde: … denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V1: Um ihn lächerlich zu machen, zieht man Jesus nackt aus.
Jedes Stoffstück wurde damals in vielen Stunden handgemacht und war deshalb kostbar.
Jesus zu entkleiden bedeutet:
Du bist wertlos. Du bist es nicht wert, Kleider zu tragen.
Die Soldaten würfeln, wer welches Kleidungsstück bekommt.
V2: Unsere Aufmerksamkeit wird auf das Opfer gelenkt, auf Jesus in der Rolle des Entwürdigten.
Jesus gibt den Opfern dieser Welt neue Würde. Er setzt ihnen ein Zeichen.
V3: Mit wem bin ich solidarisch?
Mit wem stimme ich überein?
Für wen stehe ich ein, trete ich ein?
V4: Wir beten für die, an die wir jetzt gedacht haben. (die Teilnehmer können laut aussprechen, an wen sie denken).
V5: Jesus, du gibst den Opfern dieser Welt ein Gesicht, eine neue Würde.
Wir bitten dich:
Gemeinde: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.
Gestaltungsvorschlag siehe 17 : Blumen/Kerzen

11. Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, …
Gemeinde: … denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V1: Die Soldaten legen Jesus aufs Kreuz. Sie nageln seine Hände und Füße fest und richten das Kreuz auf.
V2: Auf etwas hin festgelegt werden, es nicht mehr in der Hand haben.
Auf etwas hin festgenagelt sein, handlungsunfähig sein, nicht mehr ausweichen können.
Festgelegt, festgemacht.
V3: Jesus ist nicht ausgewichen, nicht weggegangen, als es noch möglich war, sondern er ist dabeigeblieben bei seiner Botschaft. Er hat in Kauf genommen, daraufhin festgenagelt zu werden. Er hat die Konsequenzen getragen. Freiwillig.
V4: Wir beten für Menschen, die die Konsequenzen ihrer Überzeugung ertragen.
Wir beten für Menschen, die anderen Leid zufügen.
Wir beten für Menschen, deren Handlungsfreiheit eingeschränkt ist.
Wir beten für uns, wo wir zu etwas gezwungen wurden oder jemanden gezwungen haben.
Und wir beten im eigenen Anliegen.
Wir bitten dich:
Gemeinde: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

12. Station: Jesus stirbt am Kreuz
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, …
Gemeinde: … denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V1: Jesus stirbt am Kreuz.
Der Evangelist Lukas schreibt, was Jesus dort betet:
»Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist«.
V2: Jesus, obwohl am Kreuz festgemacht, ist doch frei darin, sich Gott zu überlassen.
Er ist einerseits in den Händen derer, die ihn umbringen, und zugleich ist er es nicht.
Er gibt sich selbst in Gottes, seines Vaters, Hände. Er gehört Gott.
V3: Ich kann hier für andere beten, für die, die ich liebe, für die, mit denen ich es schwer habe.
V4: Der heilige Franziskus regt an, beim Beten des Kreuzwegs das Vaterunser mit ausgebreiteten Armen in der Haltung des Kreuzes zu beten.
Hierzu sind wir jetzt eingeladen: (Alle breiten die Arme weit aus und beten:)
Vater unser …
V5: Jesus, du legst dich und deinen Geist in die Hände Gottes.
Wir empfehlen dir unsere Welt mit all dem Schönen und dem Schrecklichen,
mit aller Liebe und mit allem Krieg,
mit allem Lebenszugewandten und mit allem Todbringenden.
Wir legen dir alle Menschen in deine Hände.
Nimm uns mit in die Liebe von dir und dem Vater im Himmel.
Wir bitten dich:
Gemeinde: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

12 Gesang
GL 386/EH 68/Unterwegs 74 »Laudate omnes gentes« oder
EH 295 »Mit Asche auf der Stirn« oder
GL 460/Unterwegs 52 »Wer leben will wie Gott auf dieser Erde«

13 Die 14 Stationen: Stationen 13 und 14: Liebe ist stärker als der Tod
13. Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoss seiner Mutter gelegt
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, …
Gemeinde: … denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V1: Maria nimmt den toten Jesus auf ihren Schoß. Sie muss sich verabschieden.
V2: Von nun an schaut Jesus die Menschen nicht mehr mit Erdenaugen an, mit denen er Kranke, Fremde und Freunde sah. Von nun an begegnet er uns mit liebender Aufmerksamkeit im inneren unseres Herzens.
V3: An welchen Abschied denke ich?
Wo spüre ich, dass die Liebe stärker ist als der Tod?
V4: Wir beten für die Menschen mit unablässiger Liebe.
Wir beten für die Menschen, deren Herz schmerzt.
Wir beten für die Menschen, die trauern.
Wir beten für die Menschen, die verstorben sind.
Und wir beten im eigenen Anliegen.
V5: Jesus, du bist bei uns alle Tage bis zum Ende der Welt.
Wir bitten dich:
Gemeinde: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.
Gestaltungsvorschlag siehe 17 : weiße Perlen

14. Station: Der Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, …
Gemeinde: … denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V1: Josef von Arimathäa, ein Mitglied des Hohen Rates, der nicht mit der Verurteilung Jesu einverstanden gewesen war, bat Pilatus um den Leichnam Jesu.
Dann nahm er ihn vom Kreuz ab, wickelte ihn in ein Leinentuch und bestattete ihn in einem neuen Felsengrab, das er für sich selbst hatte machen lassen.
V2: Josef von Arimathäa zeigt sich als Anhänger Jesu in einem Moment, als fast alle anderen aufgrund der Lebensgefahr, die das bedeutete, geflohen waren. Jesus muss ihm sehr viel
bedeutet haben, wenn er jetzt, wo es wirklich gefährlich ist, Mut zeigt. Er wird fähig zu einem echten Liebesdienst, nimmt Jesus vom Kreuz und bestattet ihn.
V3: Zu welchen Liebesdiensten sehe ich mich gerufen?
Wie kann durch meine Hände, durch mein Reden und Tun, in dieser Welt etwas von der Liebe Gottes aufscheinen, so dass Menschen meinetwegen sagen: ›Gott sei Dank!‹?
Was hilft mir, zu meiner Überzeugung zu stehen und danach zu handeln?
Was hilft mir, meinen Glauben offen zu leben?
V4: Wir beten für die Menschen, die anderen Würde verleihen.
Wir beten für die, die Menschen bis zu ihrem Tod begleiten.
Wir beten um mehr Mut, das Gute zu tun.
Wir beten um Mut, unseren Glauben im Tun zu bekennen.
V5: Jesus, du bist durch den Tod hindurch gegangen wie ein Weizenkorn.
Wir bitten dich:
Gemeinde: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

14 Gesang
GL 210/Unterwegs 197 »Das Weizenkorn muss sterben«

15 Abschluss des Kreuzwegs
Ein Weizenkorn, das in die Erde fällt, stirbt als Weizenkorn.
Das neue Leben, das entsteht, hat eine ganz andere Form.
Die Frucht, die es bringt, gibt Nahrung für weiteres Leben.
Ein solches Leben hat Jesus gelebt.
Vielleicht sind auch wir Weizenkörner, die aus seinem Leben heraus entstanden sind, und Jesus wirkt durch uns in diese Welt.
Gestaltungsvorschlag siehe 17 : Weizenkörner

16 Gebet zum Schluss

Herr Jesus Christus,
In deinem Kreuzweg bist du dir treu geblieben. Und uns nahe.
Wir danken dir, dass du bei uns bist.
Hilf uns, unseren Weg in deinem Licht zu gehen,
Christus, unser Herr.
Amen.

17 Gestaltungsvorschläge zur Auswahl
Wenn Sie Gestaltungsvorschläge verwenden wollen, suchen Sie sich bitte einzelne heraus, die zu ihrem Ort und zu den Teilnehmenden passen. Ich empfehle maximal vier auszusuchen.
Benötigtes Material:
- Für die 2. Station: Steine für jeden Teilnehmer
Jede*r bekommt einen Stein in die Hand, welcher bis zur Station 3 getragen und dort abgelegt wird.
- Für die 4. Station: Tonpapierherzen für jeden Teilnehmer
»Als Zeichen der liebevollen Beziehung zwischen Jesus und seiner Mutter können Tonpapierherzen bei der Station abgelegt werden.«
Impulsfragen: Mit wem bin ich herzlich verbunden? Mit wem leide ich mit?«
- Für die 5. Station: schwere Steine für jeden zweiten Teilnehmer
Übung zu zweit:
Jeder zweite Teilnehmer nimmt einen schweren Stein in die ausgestreckte Hand. Nach einiger Zeit unterstützt ein Teilnehmer, der nichts trägt, die tragende Hand. Dann werden die Rollen gewechselt.
- Für die 6. Station: Taschentücher für jeden Teilnehmer
»Ich kann eines der weißen Taschentücher entfalten und es an der Station ablegen.«
Impulsfragen: Von wem bekam ich Zuwendung? Wer braucht meine Hilfe?
- Für die 10. Station: Blumen oder Teelicht für jeden Teilnehmer
»Ich kann den Menschen, die zu Opfern wurden, hier ein Zeichen setzen«:
An Gedenkstätten werden oft Blumen oder Kerzen hinterlassen, als Zeichen der Solidarität.
Ich kann hier eine der Blumen ablegen (eine Kerze entzünden).
Impulsfrage: Für wen lege ich diese Blume nieder/entzünde ich diese Kerze?
- Für die 13. Station: weiße Perlen und eine kleine Schale
»Ich kann als Zeichen meiner Trauer und Liebe eine weiße Perle in die Schale ablegen.«
- Abschluss: Weizenkörner und eine Pflanzschale mit Erde
»Nimm ein Weizenkorn und pflanz es in die Pflanzschale damit es wachsen kann, wie unser Glaube zum dreieinigen Gott.«
Als Abschlusslied kann über Youtube ein Lied von Clemens Bittlinger gehört werden:
»Dieses Kreuz vor dem wir stehen« oder »Nie wieder soll es Tage geben«.
Liederbücher oder Liedblätter.
Wer das Liederbuch »Erdentöne Himmelsklang« benutzt, braucht zusätzlich ein Liedblatt mit dem Lied:
»Das Weizenkorn muss sterben«.

Weiter mit der jeweiligen Station.

Elke Ciba

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