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Die Inhalte
der Zeitschrift
WortGottesFeiern
Der Aufbau
einer Wort-Gottes-Feier
Die Herausgeber
Einführung
Dankbarkeit und Gerechtigkeit
»Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.«

Dieses Zitat von Francis Bacon steht auf einer Postkarte, die ich in meinem Arbeitszimmer aufgestellt habe. Ich finde das eine gute Einstellung, an die ich mich auch selber immer wieder mal erinnern muss: mir immer wieder vor Augen zu führen, für wie Vieles ich doch in meinem Leben dankbar sein darf und kann. Die Lesungen an den Sonntagen in dieser Ausgabe stellen vor allem die Themen Dankbarkeit, Gerechtigkeit, Nachfolge und Barmherzigkeit in den Mittelpunkt der Gottesdienste. Sie geben uns die Gelegenheit, das eigene Verhalten und das unserer ganzen Gesellschaft in den Blick zu nehmen. Jahreszeitlich sind diese Wochen geprägt von der Erntezeit. In den allermeisten Gemeinden wird an einem der Sonntage im Herbst das Erntedankfest gefeiert. Es ist natürlich Anlass, Gott für die Früchte der Erde zu danken. Aber es sollte auch eine Einladung sein, über die Gerechtigkeit in unserer Welt nachzudenken.

In den Lesungen dieser Wochen werden wir immer wieder an die Verantwortung erinnert, die wir Menschen füreinander tragen. Die Propheten des Alten Testaments sprechen an verschiedenen Stellen von der gerechten Verteilung der Gaben Gottes und fordern auf, die Bedürftigen nicht zu vergessen. Auch im Neuen Testament wird uns durch die Gleichnisse Jesu deutlich, dass Gerechtigkeit nicht ein abstraktes Konzept ist, sondern konkret in unserem Handeln sichtbar werden muss.

In den Gottesdiensten lassen sich diese Themen miteinander verweben. Wir können Dankbarkeit für die Gaben der Schöpfung ausdrücken und gleichzeitig die Frage aufwerfen, wie diese Gaben gerecht geteilt werden können. Wie können Gemeinden dazu beitragen, dass denen geholfen wird, die Mangel leiden? Wie können die Stimme derer gestärkt werden, die in unserer Gesellschaft oft überhört werden?

Das Erntedankfest bietet die Möglichkeit, diese Themen in den Mittelpunkt zu stellen. Die Erntegaben sind dabei nicht einfach nur Symbole für unsere Dankbarkeit, sondern auch Zeichen für die Verpflichtung zur Gerechtigkeit. Indem wir die Früchte der Erde segnen, erinnern wir uns daran, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind. Wir sind aufgerufen, die Gaben, die wir empfangen, nicht nur für uns selbst zu nutzen, sondern sie auch mit anderen zu teilen.

Eventuell lassen sich in den Gottesdiensten auch kreative Elemente einbringen, die Dankbarkeit und Gerechtigkeit miteinander verbinden. Zum Beispiel ließe sich eine Sammlung für lokale Hilfsprojekte organisieren oder eine Aktion ins Leben rufen, bei der Lebensmittel oder andere notwendige Güter für Bedürftige gesammelt werden. In vielen Kirchen gibt es bereits Spendenboxen, in denen nicht verderbliche Lebensmittel gespendet werden können. Solche Initiativen stärken nicht nur die Gemeinschaft, sie zeigen auch, dass unser Glaube in der Tat lebendig ist und sich in konkretem Handeln äußert.

Es ist gut, dass wir durch die Lesungen der Sonntag immer wieder aufgerüttelt werden und uns durch die Erzählungen und Gleichnisse Jesu anfragen lassen nach der eigenen Einstellung zu Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, nach Dankbarkeit und Zufriedenheit.

»Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.« Mit diesem Satz vor Augen, versuche ich diese Haltung im Herzen einzuüben und zu bewahren. Möge sie uns in unserem Alltag immer mehr gelingen.

Sonja Kohr

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