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Die Inhalte
der Zeitschrift
WortGottesFeiern
Der Aufbau
einer Wort-Gottes-Feier
Die Herausgeber
Einführung
Das Kreuz: Todeszeichen – Lebenszeichen
Keine christliche Kirche ist denkbar ohne ein Kreuz. Es findet sich als Zeichen auf der Kirchturmspitze, auf dem Altar oder darüber: Es schmückt Wände oder Säulen als Apostelkreuz oder an Kreuzwegstationen. Als Geste ist uns das Kreuz sehr vertraut: wir bekreuzigen uns mit Weihwasser beim Betreten einer Kirche; die liturgischen Dienste stimmen sich in der Sakristei mit dem Kreuzzeichen auf den Gottesdienst ein; als Beauftragte zur Segensbitte; zum Evangelium zeichnen wir drei kleine Kreuze auf Stirn, Mund und Herz und wir halten unsere Hände in der Form eines Kreuzes beim Kommunionempfang.

Das Kreuz ist eines der ältesten Symbole der Menschheit, viel älter als das Christentum. Mit dem Kreuzsymbol wurde versucht, die Welt zu strukturieren: die waagrechte Linie bedeutet das Leben, die Wirklichkeit. Sie wird durchkreuzt von einer Linie, die von oben nach unten verläuft: Es sind die Mächte und Gewalten, ob gute oder böse, denen sich der Mensch ausgesetzt fühlt. In dieses Kreuz ist der Mensch eingespannt und erfährt darin das Leben mit all seinen Gegensätzen, Ungereimtheiten und Brüchen.

Das Kreuz – es steht für Leid und Tod und Schmerz. Nicht von ungefähr sprechen wir davon, dass Menschen ein schweres Kreuz zu tragen haben. Und dass es in unserer Welt viele Kreuze gibt. In Jesus Christus bekommt das Kreuz eine besondere Bedeutung. Am Kreuz, an dem im römischen Reich die Verbrecher hingerichtet wurden, leidet und stirbt er qualvoll. Das Kreuz ist Zeichen des Leidens und des Todes. Doch in Jesus Christus wird das Kreuz zu einem Lebenszeichen, zu einem Zeichen des Heils und der Hoffnung. Gott schenkt durch den Tod hindurch Leben. Im Kreuz verbindet Gott sich mit der Welt. In Tod und Auferweckung schenkt Gott uns Menschen Anteil an seiner Lebendigkeit und seiner Fülle. So wird das Kreuz das grundlegende Symbol des Christentums, ein Zeichen, das so wertvoll ist, dass wir es an Karfreitag feierlich verehren. Dabei wird gesungen: »Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung« (GL 205/1).

Wenn wir uns bekreuzigen, nehmen wir in diese Geste mit hinein: Tod und Leben, Gott und unsere Welt. Die zwei Richtungen des Kreuzes zeigen es an. Mit der vertikalen Linie schlagen wir eine Brücke von oben, von Gott, nach unten zu den Menschen. Mit der waagrechten Linie schlagen wir eine Brücke von rechts nach links, von dem Menschen rechts neben mir zu dem Menschen links von mir. Mit dem Kreuzzeichen verbinden wir uns mit Gott und untereinander. Immer, wenn ich ein Kreuz über mich schlage, habe ich die Möglichkeit, innezuhalten und mich auszurichten auf diese zwei Richtungen, auf Gott und die Welt.

Wenn ich einer Wortgottesfeier vorstehe, bekreuzige ich mich wie die anderen Mitfeiernden auch: Ich schlage das Kreuz über meinen Leib oder bekreuzige mich mit den drei kleinen Kreuzzeichen. Da ich aber exponiert vor der Gemeinde stehe, wenn ich mich bekreuzige, wirkt das, was ich tue, besonders. Deshalb versuche ich, wenn ich mich bekreuzige, ein großes, deutliches Kreuz über meinen Leib zu schlagen, von der Stirn bis zur Bauchmitte und von der einen Schulter zur anderen. Ich mache das Kreuzzeichen langsam und bewusst, und vor allem: Ich versuche, ganz dabei zu sein. Denn mit dieser Geste stelle ich mich »unter das Kreuz«, d.h. ich versuche, mich Jesus Christus zur Verfügung zu stellen, durchlässig zu werden für ihn und ihn in die Mitte zu stellen, der die Mitte unseres Lebens ist, der Himmel und Erde verbindet.

Tiefe Kar- und Ostertage wünscht Ihnen

Beate Jammer

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