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Die Inhalte
der Zeitschrift
WortGottesFeiern
Der Aufbau
einer Wort-Gottes-Feier
Die Herausgeber
Leseprobe 2
Kreuzwegandacht
Gekreuzigte Liebe
Lesejahr A, B, C
In der vorösterlichen Bußzeit wird in vielen Gemeinden der Kreuzweg Jesu meditiert. Es findet einmalig oder regelmäßig in diesen Wochen eine Kreuzwegandacht statt, in der die Stationen (oder eine Auswahl dieser Stationen) miteinander betrachtet und mit Liedern und Gebeten umrahmt werden. Häufig wird eine solche Kreuzwegandacht auch am Vormittag des Karfreitags gefeiert.
In der vorliegenden Kreuzwegandacht wurde eine Auswahl bzw. auch Zusammenfassung verschiedener Stationen vorgenommen. Die einzelnen Stationen haben eine einfache, sich stets wiederholende Struktur. Falls ein Gebetsblatt vorbereitet wird, können die Fürbittgebete dort abgedruckt und von der ganzen Gemeinde mitgebetet werden. Ein/e Lektor/in übernimmt die Lesungstexte. Die ans Kreuz geschlagene Liebe zieht sich als »Motiv« durch die Gestaltung der einzelnen Stationen: Gottes Liebe, die in Jesus Gestalt angenommen hat. Die Liebe Gottes, die sich der Welt ausgesetzt hat und die nun verurteilt, ohnmächtig ausgeliefert, verraten, entblößt, misshandelt wird – und dennoch trägt, indem sie sich für uns entäußert.
Eine Anregung zur sinnenhaften Gestaltung findet sich im letzten Abschnitt dieser Vorlage. Auf diese Idee beziehen sich die jeweiligen Symbolhandlungen, die aber auch auf das Entzünden der Kerzen reduziert werden können. Sehr ruhig wird das gemeinsame Beten, wenn zwischen den einzelnen Stationen kleine instrumentale Stücke vorgetragen werden können. Ist das nicht möglich, dann können auch einzelne Strophen der Passionslieder gesungen werden.

1 Einzug
Einzug aller am Gottesdienst beteiligten Dienste. Verneigung vor dem Altar oder Kniebeuge, dem Tabernakel zugewandt, wenn er im Altarraum steht. Sollte die Kreuzwegandacht am Karfreitag gefeiert werden, wird der Einzug in aller Stille, höchstens von Klappern begleitet, vollzogen. Auf eine Kniebeuge wird am Karfreitag verzichtet, da das Allerheiligste an diesem Tag nicht im Tabernakel ist.

2 Gesang zur Eröffnung
GL 460,1–3/Unterwegs 52,1–3 »Wer leben will wie Gott« oder
GL 283,1–4/EH 195,1–4 »Aus der Tiefe rufe ich zu dir« oder
GL 210,1–3/Unterwegs 197,1–3 »Das Weizenkorn muss sterben«

3 Eröffnung und Kreuzzeichen
Der Karfreitag ist angebrochen (Oder: wir stehen mitten in der Fastenzeit) und wir wollen gemeinsam den Weg Jesu mitgehen,
der durch den Tod ins Leben führt: seinen Kreuzweg, entlang der Via dolorosa.
Wir werden heute mit dem konfrontiert, dem wir so gerne ausweichen würden:
Mit Schmerzen und Leiden,
mit Grausamkeit und Brutalität,
mit Trauer und Angst,
mit Verletzlichkeit und Zerbrechlichkeit
und schließlich mit dem Tod.
All das sind Facetten jeden menschlichen Lebens.
Und wenn wir uns hier zum Beten des Kreuzweges versammeln, treten wir als ganze Menschen mit allen Kräften und Schichten unseres Wesens vor Gott.
Wir schieben nichts beiseite.
Wenn wir den Kreuzweg und das Leiden Jesu miteinander meditieren, werden wir unserer eigenen Verwundbarkeit begegnen und verknüpfen sie mit den vielen, vielen Wunden der Welt.
So nehmen wir in diese Andacht all die vielen Leidenden unserer Welt mit hinein.
Und auch unser eigenes Leben bringen wir mit, alles, was uns gerade sorgt und quält.

So lasst uns unter dem Zeichen beginnen, das Himmel und Erde verbindet und das uns Menschen auf den Leib und ins Leben geschrieben ist:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Gemeinde: Amen.

Heiliger Gott!
Heiliger, starker Gott!
Heiliger, unsterblicher Gott!
Erbarme dich unser.
Gemeinde: Amen.

4 Erste Station: Jesus wird verurteilt und nimmt das Kreuz auf sich

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich. Gemeinde: Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Lesung aus dem Lukasevangelium (Lk 23,13–16.22 B–24)

Pilatus rief die Hohenpriester und die anderen führenden Männer und das Volk zusammen und sagte zu ihnen: Ihr habt mir diesen Menschen hergebracht und behauptet, er wiegle das Volk auf. Ich selbst habe ihn in eurer Gegenwart verhört und habe keine der Anklagen, die ihr gegen diesen Menschen vorgebracht habt, bestätigt gefunden, auch Herodes nicht, denn er hat ihn zu uns zurückgeschickt. Ihr seht also: Er hat nichts getan, worauf die Todesstrafe steht. Daher will ich ihn nur auspeitschen lassen und dann werde ich ihn freilassen. Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Ich habe nichts feststellen können, wofür er den Tod verdient. Daher will ich ihn auspeitschen lassen und dann werde ich ihn freilassen. Sie aber schrien und forderten immer lauter, er solle Jesus kreuzigen lassen, und mit ihrem Geschrei setzten sie sich durch: Pilatus entschied, dass ihre Forderung erfüllt werden solle.

Betrachtung
Das ist das Aus.
Bis hierher gab es noch Hoffnung, aber jetzt:
Aus und vorbei.
Jesus – gefangen genommen.
Jeder Ausweg – verriegelt, verstellt, abgewehrt.
Jesus – zum Tode verurteilt, zum Tod am Kreuz.
Die Liebe selbst – gefangen genommen.
Zum Tode verurteilt.
Die Liebe – gefangen im Urteil anderer.
Ach, wie so oft in unserer Welt geschieht das: dass die Liebe
eines Menschen verraten wird.
Dass endgültige Urteile gesprochen werden.
Wer liebt, macht sich verletzlich.
Wer liebt, setzt sich aus.
Jesus, die Inkarnation der Liebe, setzt sich aus.
Dir und mir.
Genau das ist gemeint, wenn es heißt:
Er entäußerte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum
Tod am Kreuz.

Symbolhandlung
Schwarzes Tuch über einen Kreuzesbalken legen.
Kerze entzünden.

Verurteilte Liebe.
Doch über den Abgrund hinweg baut Gott seine Brücke, spricht
er sein Ja zur Welt – sein Wort der Liebe, und wir hören:

Liedruf
GL 298 V/A: »So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen
Sohn für uns hingab«
Ruhige instrumentale Musik

Fürbitte
Noch immer leidet Christus in unserer Welt.
Wir beten gemeinsam für alle Menschen, die von anderen verurteilt werden.
Wir bitten dich, lebendiger Gott, dass du die Wunden derer siehst, über die der Stab gebrochen wurde.
Verzeih uns, wenn wir selbst anderen durch unser Vorurteil Wunden zufügen.
Wir bitten dich um Frieden in unserer Welt.
Gemeinde: Amen.

Kyrie

GL 639 V/A: »Erbarme dich meiner, o Gott, erbarme dich meiner«

5 Zweite Station: Jesus nimmt sein Kreuz auf sich und fällt dreimal unter dem Kreuz
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
Gemeinde: Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Lesung aus dem ersten Petrusbrief (1 Petr 2,21 B–25)

Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt. Er hat keine Sünde begangen und in seinem Mund war kein trügerisches Wort.
Er wurde geschmäht, schmähte aber nicht; er litt, drohte aber nicht, sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter. Er hat unsere Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir tot seien für die Sünden und für die Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt.
Denn ihr hattet euch verirrt wie Schafe, jetzt aber seid ihr heimgekehrt zum Hirten und Bischof eurer Seelen.

Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern.
Er fällt einmal, zweimal, dreimal.
Immer tiefer, tiefer und noch tiefer kommt Jesus herunter.
Gedrückt von der Last, die auf ihm liegt.
Die Last aller Schuld, die Menschen auf sich geladen haben, all diesen Hass und die Brutalität, zu der Menschen fähig sind.
Und wir wissen und erfahren jeden Tag aufs Neue, wie grenzenlos, wie unermesslich die Fantasie des Bösen ist.
Daneben die Last allen Leids, das je einen Menschen getroffen hat.
Die Last von Traurigkeit und Verzweiflung.
Erst hält man stand,
dann wird man schwach,
dann schwindet der Mut
und schließlich die Hoffnung.
Am Boden – er, Jesus.
Am Boden – die Liebe.
Von unten schaut er mich an.
Wie bei der Fußwaschung.
Im Staub vor mir.
Wie tief wir auch fallen,
er ist schon da.

Symbolhandlung
Schwarzes Tuch über zweiten Kreuzesbalken legen.
Kerze entzünden.
Verurteilte Liebe am Boden.
Doch über den Abgrund hinweg baut Gott seine Brücke, spricht er sein Ja zur Welt – sein Wort der Liebe, und wir hören:

Liedruf
GL 298 V/A: »So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen
Sohn für uns hingab«
Ruhige instrumentale Musik

Fürbitte
Noch immer leidet Christus in unserer Welt.
Wir beten gemeinsam für alle Menschen, die am Boden liegen.
Wir bitten dich, Gott, für die Menschen, die niedergeschlagen und enttäuscht sind, die am Boden liegen und nicht mehr die Kraft haben aufzu stehen.
Verzeih uns, wo wir selbst andere belasten und niederdrücken.
Wir bitten dich um Frieden in unserer Welt.
Gemeinde: Amen.

Kyrie
GL 266 (KV) V/A: »Bekehre uns, vergib die Sünde«

6 Dritte Station: Simon von Zyrene hilft das Kreuz tragen
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
Gemeinde: Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt
erlöst.

Lesung aus dem Lukasevangelium (Lk 23,26)

Als sie Jesus hinausführten aus Jerusalem, ergriffen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon, der gerade vom Feld kam. Ihm luden sie das Kreuz auf, damit er es hinter Jesus hertrage.

Betrachtung
Zeit zum kurzen Aufatmen.
Zwei Hände, die mit anpacken, den Druck von oben lindern.
Nicht freiwillig greifen sie zu,
aber dennoch sind sie da, eine Wohltat.
Das Kreuz ist immer noch da.
Aber der Druck ist geringer geworden, weil ein anderer mitträgt.
Da geht einer mit.
Macht den fremden Weg für einen Wegabschnitt zu seinem eigenen Weg.
Weggefährtenschaft vertreibt Einsamkeit.
Geteilte Last ist halbe Last.
Liebe, die trägt, lässt sich von Liebe tragen.
Wessen Weg werde ich wohl heute noch kreuzen?

Symbolhandlung
Kerze entzünden.
Liebe, die mitträgt.
Liebe, die sich tragen lässt.
Und über den Abgrund hinweg baut Gott seine Brücke, spricht er sein Ja zur Welt – sein Wort der Liebe, und wir hören:

Liedruf
GL 298 V/A: »So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen
Sohn für uns hingab«
Ruhige instrumentale Musik

Fürbitte
Noch immer leidet Christus in unserer Welt.
Wir beten gemeinsam für alle Menschen, die für andere zu Lastenträgern werden.
Wir danken dir, Gott, für all die Menschen guten Willens, die anderen helfen, ihre Lasten zu tragen.
Verzeih uns, wo wir selbst unachtsam an anderen vorbeigehen.
Wir bitten dich um Frieden in unserer Welt.
Gemeinde: Amen.

Kyrie
GL 639/1 (V/A) »Erbarme dich meiner, o Gott, erbarme dich meiner«

7 Vierte Station: Jesus begegnet seiner Mutter und den weinenden Frauen
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
Gemeinde: Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Lesung nach dem Lukasevangelium (Lk 23,27–31 )

Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder! Denn es kommen Tage, da wird man sagen: Wohl den Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben. Dann wird man zu den Bergen sagen: Fallt auf uns! Und zu den Hügeln:
Deckt uns zu! Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden?

Betrachtung
Weinende Frauen mit ihren Kindern am Wegesrand.
Weinende Frauen – überall auf unserer erschütterten Erde.
Weinende Mütter, Freundinnen, Schwestern, Geliebte – in Afrika, in Syrien, in Israel, in Afghanistan.
Unendlich Tränenmeere, die da fließen.
Und darunter auch du, die Mutter Jesu, die du in ohnmächtiger Liebe dem Leiden deines Sohnes in die Augen schaust.
Ave Maria.
Traurig bist du, Maria, voll der Schmerzen.
Der Herr ist nicht mehr mit dir.
Du bist die einsamste unter den Frauen und gottverlassen ist die Frucht deines LeibesJesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Wankelmütige jetzt und in der Stunde unserer Gottesferne.
Gemeinde: Amen.

Symbolhandlung
Schwarzes Tuch weiter über einen Kreuzesbalken ziehen.
Kerze entzünden.
Ohnmacht der Liebe.
Doch über den Abgrund hinweg baut Gott seine Brücke, spricht er sein Ja zur Welt – sein Wort der Liebe, und wir hören:

Liedruf
GL 298 V/A: »So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn für uns hingab«
Ruhige instrumentale Musik

Fürbitte
Noch immer leidet Christus in unserer Welt.
Wir beten gemeinsam für alle Menschen, die trauern und verzweifelt sind.
Wir bitten dich, Gott, für alle Frauen, Männer und Kinder dieser Welt, die schweres Leid und schmerzliche Verluste tragen müssen.
Wecke in uns selbst die Gabe, zu trösten und beizustehen.
Wir bitten dich um Frieden in unserer Welt.
Gemeinde: Amen.

Kyrie
GL 266 (KV) V/A: »Bekehre uns, vergib die Sünde«

8 Fünfte Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
Gemeinde: Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Lesung nach dem Johannesevangelium (Joh 19,23–24 )

Die Soldaten nahmen seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war. Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll.
So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand.
Dies führten die Soldaten aus.

Betrachtung
Brutal reißen sie ihm die Kleider herunter,
alles weggerissen, was Schutz bedeutet,
entblößt bis auf die nackte Haut.
Sogar das Untergewand!
Auch davor machen sie nicht Halt.
Vor nichts scheuen Hände zurück.
Jeglicher Schutz genommen,
der letzte Rest Würde.
Nichts bleibt,
außer die nackte Wahrheit.
Seht, den Menschen.
Damals und heute.
Und zum Schluss – allen Augen ausgesetzt.
Das Allerheiligste.
Die nackte Wahrheit:
Entblößte Liebe.

Symbolhandlung
Schwarzes Tuch weiter über den zweiten Kreuzesbalken ziehen.
Kerze entzünden.
Entblößte Liebe.
Ausgesetzte Liebe.
Doch über den Abgrund hinweg baut Gott seine Brücke, spricht er sein Ja zur Welt – sein Wort der Liebe, und wir hören:

Liedruf
GL 298 V/A: »So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn für uns hingab«
Ruhige instrumentale Musik

Fürbitte
Noch immer leidet Christus in unserer Welt.
Wir beten gemeinsam für alle Menschen, die ihrer Würde beraubt werden.
Wir bitten dich, Gott, für alle Menschen, die gedemütigt, bloßgestellt, entwürdigt werden.
Verzeih uns, wenn wir selbst durch durch unsere Worte, Blicke oder Taten achtlos mit der Würde anderer umgehen.
Wir bitten dich um Frieden in unserer Welt.
Gemeinde: Amen.

Kyrie
GL 639/1 V/A: »Erbarme dich meiner, o Gott, erbarme dich meiner«

9 Sechste Station: Jesus wird an das Kreuz genagelt

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
Gemeinde: Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Lesung nach dem Lukasevangelium (Lk 23,33–34)
Sie kamen zur Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn und zwei Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links. Jesus aber betete: Vater vergib ihnen, den sie wissen nicht, was sie tun. Dann warfen sie das Los und verteilten seine Kleider unter sich. Die Leute standen dabei und schauten zu.

Betrachtung
Aufs Kreuz gelegt – die Liebe.
Lässt sich festnageln – die Liebe.
Hält ihr Wort bis zum Schluss – die Liebe.
Ans Kreuz genagelt.
Ohne Bewegungsspielraum.
Ganz und gar passiv –
das ist die Passion.
Passion der Liebe.
Leiden und Leidenschaft für uns,
für mich.
Ein Opfer,
Viele Schergen.
Zuschauer in der Nähe,
Zuschauer aus der Ferne,
Zaungäste,
Gaffer …
Wo bin ich?

Symbolhandlung
Schwarzes Tuch über die Kreuzesbalken weiter ziehen.
Kerze entzünden.
Gekreuzigte Liebe.
Doch über den Abgrund hinweg baut Gott seine Brücke, spricht er sein Ja zur Welt – sein Wort der Liebe, und wir hören:

Liedruf

GL 298 V/A: »So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn für uns hingab«
Ruhige instrumentale Musik

Fürbitte
Noch immer leidet Christus in unserer Welt.
Wir beten gemeinsam für alle Menschen, die von anderen aufs Kreuz gelegt werden.
Wir bitten dich, Gott, für alle Menschen, die der Grausamkeit und Gefühllosigkeit anderer ausgesetzt sind.
Verzeih uns, wo wir selbst andere festnageln oder durch Unachtsamkeit verletzen.
Wir bitten dich um Frieden in unserer Welt.
Gemeinde: Amen.

Kyrie
GL 266 (KV) V/A: »Bekehre uns, vergib die Sünde«

10 Siebte Station: Jesus stirbt am Kreuz

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
Gemeinde: Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Lesung nach dem Lukasevangelium (Lk 23,44–46)

Es war etwa um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze Land hereinbrach. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. Die Sonne verdunkelte sich. Der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei, und Jesus rief laut. Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus.

Symbolhandlung

Kreuz schwarz verhüllen
Osterkerze löschen
Stille
Knien vor dem Kreuz

Gemeinsames Gebet
Gemeinde: Deinen Tod o Herr, verkünden wir …

Symbolhandlung
Schwarzes und rotes Tuch darunter über Kreuzbalken zurücklegen, Herz hervortreten lassen.

Betrachtung
Er hängt
zwischen Himmel und Erde.
Verbindet
das Unten mit dem Oben.
Versöhnt
die Menschen mit Gott.
Offen.
Umfassend.
Die ausgebreiteten Arme.
Offenbarung der Liebe.
Offenbarung der Liebe.
Denn über den Abgrund hinweg baut Gott seine Brücke, spricht er sein Ja zur Welt:

Liedruf
GL 298 V/A: »So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn für uns hingab«

11 Vaterunser
Lasst uns beten zu dem lebendigen Gott, der der Vater Jesu Christi und unser Vater ist:
Gemeinde: Vater unser im Himmel …

12 Segensbitte
Gott, lege deinen Segen in die Stille dieses Tages.
Segne das Schweigen und Beten der Christen in aller Welt.
Segne unser Fasten und unsere Umkehr und führe uns zurösterlichen Freude.
Darum bitten wir dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Gemeinde: Amen.

13 Lied
GL 289,1–3 »O Haupt voll Blut und Wunden« oder
EH 202,1.3–4/Unterwegs 58 »Im Dunkel unsrer Ängste« oder
GL 291,1–3/EH 200,1–3/Unterwegs 94,1–3 »Holz auf Jesu Schultern«

14 Gestaltungselement
In der Mitte steht ein großes, einfaches Holzkreuz (ohne Korpus), auf dessen Mitte ein rotes Herz (aus einem großen Fotokarton ausgeschnitten) geheftet ist. Ein rotes großes Tuch ist um den Senkrechtbalken gelegt und verdeckt das Herz; es ist so angebracht, dass es bei der letzten Station nach rechts und links aufgeschlagen werden kann.
Ein großes schwarzes Tuch ist auf dem oberen Ende des Senkrechtbalkens befestigt (mit einem kleinen Nagel) und so über die Querbalken gelegt, dass es das rote Tuch (nicht aber das Herz) offen lässt.
Bei den mit »Symbolhandlung« gekennzeichneten Abschnitten wird das Kreuz Stück für Stück mit dem schwarzen Tuch verhüllt, um dann am Ende der Betrachtung wieder – dieses Mal gemeinsam mit dem roten Tuch – aufgeschlagen zu werden, um dann das rote Herz in der Mitte zu »offenbaren«.
Vor oder neben dem Kreuz steht die Osterkerze und zusätzlich stehen sechs rote Kerzen auf dem Altar. Diese Kerzen werden als Fürbittkerzen nacheinander bei jeder Station entzündet. Die Osterkerze wird beim Sterben Jesu gelöscht.

Annette Gawaz

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