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Die Inhalte
der Zeitschrift
WortGottesFeiern
Der Aufbau
einer Wort-Gottes-Feier
Die Herausgeber
Einführung
Unter freiem Himmel

Auch in unseren Kirchengemeinden gibt es eine Art »Freiluftsaison«. Begonnen wurde diese meist am Palmsonntag, wo draußen vor der Kirche das Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem gelesen wurde. Es folgen Kreuzwege im Freien und Emmausgänge. In manchen Gemeinden lebt die Tradition der Bittgänge und Flurprozessionen. Der Fronleichnamsgottesdienst wird oft im Freien gefeiert. An den Sommersonntagen gibt es »Gottesdienste im Grünen« und ökumenische Gottesdienste zu Straßenfesten oder Vereinsjubiläen. Nicht zu vergessen die vielen Wallfahrten und Pilgerreisen. In dieser Ausgabe unserer Zeitschrift findet sich ein Wortgottesdienst im Freien zu Beginn der Ferienzeit.

Zwei grundsätzliche Aspekte scheinen bei diesen Gottesdiensten wichtig zu sein: Zum einen ist es ein besonderes Erlebnis, draußen, inmitten der Vielfalt und Schönheit von Gottes Schöpfung, miteinander zu beten, zu singen und Gottes Wort zu hören. Die Gefährdung der Schöpfung und unsere Verantwortung für ihre Bewahrung kann hier in den Blick genommen werden.

Mit einem Gottesdienst im Freien kann auch ein bewusster Schritt heraus aus den Kirchenmauern getan werden, Kirche darf sich nicht selbst genügen. Ihre Aufgabe ist es, bei den Menschen zu sein. Das Zweite Vatikanische Konzil formuliert: »Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi« (GS 1).

Ein Zweites: das »Unterwegssein«: Schon das alttestamentliche Israel verstand sich als ein Volk unterwegs. Der Auszug aus Ägypten, der Weg durch die Wüste, die Übernahme des gelobten Landes und die Erfahrung, dass Jahwe ein mitgehender Gott ist, wurden zur zentralen, prägenden Deutung ihres religiösen Lebens. Jesus, der ganz in dieser Tradition stand, sammelte eine neue Weggemeinschaft um sich. Er hatte keinen festen Wohnsitz und rief ganz konkret in seine Nachfolge, hinter ihm her zu gehen. Die junge Kirche wurde der »neue Weg« (Apg 9,2) genannt. Im Mittelalter vergessen, wurde das Bild vom Volk Gottes unterwegs vom Zweiten Vatikanischen Konzil wiederentdeckt. Es sprach von der pilgernden Kirche »auf der Suche nach der kommenden und bleibenden Stadt« (LG 9). Ohne bleibende Heimat auf der Erde und dennoch der Welt zugewandt, sollen Christen für und mit den Menschen leben, beten und Gottesdienst feiern.

Für die Leiterin oder den Leiter eines Gottesdienstes im Freien mögen einige Fragen und Vorüberlegungen hilfreich sein: Ist der Ort für einen Gottesdienst geeignet (Größe, Sitzmöglichkeiten)? Lassen sich Bildstöcke, Kreuze, Gipfel, Aussicht einbeziehen? Wie ist es mit dem Schutz vor Sonne oder Regen? Ist mit Ablenkungen zu rechnen (Verkehrsgeräusche, Vorbereitungen für das anschließende Fest)? Je nachdem wird man Vorsorge treffen können.

Ein wichtiger Punkt ist die musikalische Gestaltung: Gibt es Instrumente oder einen Chor, die den Gemeindegesang unterstützen? Wichtig ist es, einfache und gut bekannte Lieder zu verwenden.

Für die inhaltliche Ausrichtung und Gestaltung lassen sich vielleicht der Ort oder der Anlass des Gottesdienstes einbeziehen.

Die Gebetssprache muss noch mehr als sonst einfach und menschennah sein. Fürbitten sollten die Umgebung miteinbeziehen.

Besondere Achtsamkeit braucht die Auswahl des oder der biblischen Texte. Falls dieser Gottesdienst als der sonntägliche Gemeindegottesdienst gefeiert wird, sollten die Sonntagstexte Verwendung finden. An anderen Tagen oder auch für Gottesdienste zu einem bestimmten Anlass können Texte frei gewählt werden. Dabei ist aber darauf zu achten, dass ein biblischer Text nicht nur eine »Alibifunktion« hat oder als Garnitur für das eigene Thema dient, sondern dass das Wort Gottes konstitutiv zu einem Gottesdienst gehört und wir, die Gottesdienstfeiernden, uns unter das Wort Gottes stellen und von ihm rufen, reizen und herausfordern lassen.


Beate Jammer

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