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Die Inhalte
der Zeitschrift
WortGottesFeiern
Der Aufbau
einer Wort-Gottes-Feier
Die Herausgeber
Einführung
Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde – und Gott sah, dass es gut war.

Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde –
und Gott sah, dass es gut war.
Gelobt seist du, mein Herr,
für unsere Schwester Mutter Erde, die uns erhält und lenkt
und vielfältige Früchte hervorbringt
mit bunten Blumen und Kräutern.

Laudato si, mi Signore, per sora nostra matre Terra,
la quale ne sostenta e governa,
e produce diversi fructi con coloriti flori ed erba.


Mit seinem Sonnengesang hat Franz von Assisi 1225 Gott ein Liebeslied für seine Schöpfung gedichtet, das bis heute an Charme nichts verloren hat. Und lauscht man der siebten Strophe, in der er seinen Herrn für die Erde lobt, in italienischer Sprache, so spürt man, wie der Heilige die Schwester und Mutter Erde voller Ehrfurcht und Zärtlichkeit berührt und liebkost.
»Die Erde ist voll von deinen Geschöpfen« wird in Psalm 104, einem Loblied auf den Schöpfer, gesungen (V 24).

Die überbordende Fülle, der Reichtum und die Schönheit der Schöpfung lassen den Psalmisten stammeln und staunen: »Herr, mein Gott, wie groß bist du! Du bist mit Hoheit und Pracht gekleidet.« (Ps 104,1).
Immer wieder werden wir durch Psalmen und Gesänge hineingenommen in das Lob Gottes für all das, was uns durch seine Schöpfung geschenkt ist. Doch diese Freude ist nicht ungetrübt, Schöpfungsverantwortung ist vielfach einer Schöpfungszerstörung gewichen. Deshalb kann das Lob nicht ohne (Für-)Bitte sein, Möglichkeiten zu entdecken, zu nutzen und zu entwickeln, die die Bewahrung der Schöpfung braucht.

Erntedank ist ein markanter Tag im Kirchenjahr, beidem bewusst zu werden: der Gaben der Erde und der Verantwortung für sie. Im selben Zeitraum liegt auch der Ökumenische Tag der Schöpfung (Erster Freitag im September), initiiert von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Leben – woher, womit, wofür? – sind die Fragen, die uns solche Tage stellen, damit wir unsere Lebensgrundlagen nicht betriebsblind aus den Augen verlieren.

Erde begegnet uns biblisch weiter in dem Begriff ‚éretz‘; damit wird der von Gott geschaffene Lebensraum der Menschen bezeichnet. Die einzelnen Teile dienen den verschiedenen Völkern als Heimat. Gottes Heilswille soll sich im Verhalten der Menschen zu allem Geschaffenen und in der gelebten Liebe zu Gott, zum Nächsten und zu sich selbst widerspiegeln. »Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden«, lehrt Jesus zu beten. Im Vaterunser, das wir in fast allen Gottesdiensten miteinander beten, nehmen wir Jesus beim Wort und uns ins Vertrauen: Gottes Wille ist das große Ja zum Leben hier auf Erden. Dafür lohnt es sich zu leben, zu lieben und auch zu leiden. – In der uns zugemessenen Zeit; denn wir sind nur Gast auf Erden (GL 656).

‚adamáh‘ ist der zweite alttestamentliche Begriff von Erde. Damit wird die Bindung des Menschen an die Erde zum Ausdruck gebracht: ‚adám‘ wurde aus der ‚adamáh‘ geschaffen (vgl. Gen 2,7). »Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst«, ist eine Version, die uns beim Austeilen des Aschekreuzes am Aschermittwoch ‚auf den Kopf hin’ zugesagt wird. Erde erinnert auch an Vergänglichkeit. Und weil unsere Zeit auf Erden bemessen ist, braucht es Gelegenheiten und Zeiten der Besinnung. Auch wenn wir heute dabei nicht mehr in »Sack und Asche« gehen, braucht es Zeichen, die uns auf den Boden der Tatsachen und der Gnade Gottes zurückholen.

Der Erschaffung von Himmel und Erde im ersten Buch der Bibel korrespondiert der neue Himmel und die neue Erde – wiederum von Gott her –, die Johannes in seiner Offenbarung schaut.
Als Lesung kann uns dieser biblische Text ein großer Trost sein (5. Sonntag der Osterzeit, Lesejahr C; 5. August: Weihe der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom).

Die Erde, unser Lebensraum, Gottes Schöpfung, Ausgang und Eingang, Durchgangsstation und Bild für Neuschöpfung – kosmisch nicht der Nabel der Welt, aber biblisch Gottes Augenstern. Und liturgisch lobenswert in den höchsten Tönen.


Margret Schäfer-Krebs

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