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Die Inhalte
der Zeitschrift
WortGottesFeiern
Der Aufbau
einer Wort-Gottes-Feier
Die Herausgeber
Einführung
Wir stehen im Licht
Schon eigenartig, in diesen Tagen an Weihnachten zu denken. Und dabei geht es nicht um ein frühes Auslegen der Weihnachtsartikel. Johannes der Täufer kommt in diesen Tagen in den Blick. Das Gedenken an seine Geburt wurde auf den 24. Juni gelegt. Und wir wissen: In sechs Monaten feiern wir Weihnachten. Aber einen Tag später: am 25. Dezember. Johannes ist diesem Jesus voraus. Der zeitliche Abstand dieser beiden Geburtsfeste von sechs Monaten wird dem Lukasevangelium entnommen. In unseren Breitengraden erleben wir um das Geburtsfest des Johannes auch den Mittsommer. Die Tage beginnen kürzer zu werden. Die Nacht nimmt zu. Wenn uns die Geburt Jesu zum Fest wird, dann haben wir die Wintersonnwende, und es wird heller. Die Tage nehmen zu, und die Nächte werden kürzer. Dieses Erleben des wechselvollen Laufs der Zeit und der Gestirne kann uns an die Zeitenwende erinnern, in der wir den feiern, der spricht: »Ich bin das Licht der Welt.« Die Dichterin Silja Walter (Schwester Maria Hedwig, OSB) sagt: »Er spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wir stehen darin.«
(Silja Walter, In: Gesamtausgabe (Bd. 9), Freiburg/Schweiz 2004, S. 445).

Wenn’s brennt – Johannistag
In manchen Gegenden gibt es den Brauch des Johannisfeuers. Holz wird aufgeschichtet und ein Feuer entfacht, das überall hin sichtbar ist und die Nacht erhellt. Das Brauchtum um diese Johannisfeuer oder Mittsommerfeuer ist vielfältig. Mitunter mag man darin auch Aberglauben entdecken, das Vertreiben böser Geister, das Reinigen und die Bitte um eine gute Ernte. Aber auch das Alte wird verbrannt. Das Vergangene wird geläutert und soll nicht mehr sein und belasten. Es geht um Liebe und Heirat. Je nach Gegend und Brauchtum kommen so unterschiedliche Traditionen, aber auch Sehnsüchte ans Licht. Sehnsucht, die vielleicht schon lange glüht im Herzen.
Ob es ein Fest wird mit Musik, Gesang und Tanz, oder ob einfach die Menschen beim Feuer stehen und erzählen oder brennende Holzscheite mit einem lauten Ruf ins Tal schleudern, immer kommen Menschen zusammen und stehen im Licht. Mitten in der Nacht.

Wir kennen es aus der Liturgie der Osternacht, dass wir um ein Feuer gerufen werden und dort beginnen, wenn es um uns noch finster ist. Es gab noch an anderen Tagen solche gottesdienstlichen Feiern, in denen das Feuer ein Element war. Die Osternacht ist uns geblieben. Das Johannisfeuer oder Mittsommerfeuer ist in den verschiedenen Gegenden oftmals nicht mit einer gottesdienstlichen Feier verbunden. Und doch kann es uns ebenso zu einem Schlüssel werden, der uns Türen öffnet und dunkle Räume erhellt. In der Nacht und in der Gemeinschaft werden wir daran erinnert: Wir stehen im Licht.

In meiner Gegend – im Schwarzwald – werden sich auf dem Berg wieder viele zusammenfinden am Vorabend der Geburt Johannes’ des Täufers. Es beginnt mit dem Aufschichten von Holz, dem Aufbrechen der Einzelnen am Abend in die Nacht hinein, und dann wird das Feuer entzündet. Vielleicht gibt es auch bei Ihnen oder in der Nähe eine solche Tradition.

Wenn es auch finster ist und Nacht: Wir stehen im Licht.

Heinz Vogel

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