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Die Inhalte
der Zeitschrift
WortGottesFeiern
Der Aufbau
einer Wort-Gottes-Feier
Die Herausgeber
Einführung
»Geben wir einander ein Zeichen dieses Friedens«
Immer wieder und immer noch irritiert so manchen Gottesdienstbesucher im Ablauf der Wort-Gottes-Feier der Ort des Friedensgrußes. Für viele kommt der Friedensgruß unvermittelt und ungewohnt früh, direkt nach der Ansprache und einem Lied und/oder dem Glaubensbekenntnis. Das liegt sicher daran, dass wir von der Eucharistiefeier her gewohnt sind, das Friedensgebet und den Friedensgruß in der Nähe der Kommmunionspendung zu erleben, nach dem Vaterunser und vor dem Brotbrechen, quasi als Vorbereitung auf die Kommunion.

Was wir nicht anders kennen, war keineswegs immer so. In der ältesten Beschreibung der Eucharistiefeier, verfasst von Justin dem Märtyrer um 150 n. Chr., steht der Friedensgruß am Ende der Fürbitten, beschließt also den Wortgottesdienst und gehört in seine Nähe. Erst später wurde er mit der Eucharistie in Verbindung gebracht. Anfangs gab es den Friedensgruß am Anfang des Hochgebetes – vielleicht aufgrund der Mahnung von Mt 5,23–24: »Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe.« So ist es auch heute noch in vielen Ostkirchen.
In der Wort-Gottes-Feier ist der Friedensgruß also wieder, wie in früheren Zeiten, viel näher an das verkündete Wort Gottes gerückt. Er ist Teil der »Antwort der Gemeinde« auf die Verkündigung des Wortes Gottes. Nach Lesungen, Evangelium und Ansprache folgt ein Element, das die Beauftragte oder der Beauftragte für Wort-Gottes-Feiern wählen kann, entweder Glaubensbekenntnis, Predigtlied, ein Taufgedächtnis, ein Schuldbekenntnis mit Vergebungsbitte oder eine Segnung, die zum jeweiligen Sonntag gehört. Auf dieses Element folgt der Friedensgruß, in der Wort-Gottes-Feier »Friedenszeichen« genannt; danach Kollekte, Lobpreis und Bitte.

Mit einem Bild wird mir der Aufbau dieser verschiedenen Elemente einsichtig und folgerichtig: Ich stelle mir das Wort Gottes, das in der Wort-Gottes-Feier verkündet und ausgelegt wird, wie einen Stein vor, der ins Wasser fällt. Wie ein Stein auf dem Wasser Kreise zieht, so zieht das Wort Gottes Kreise im menschlichen Herzen.
Zuerst bei mir selbst in den verschiedenen Antwortelementen: Das Wort Gottes muss bei mir persönlich ankommen und Frucht bringen. Deshalb geht es an dieser Stelle um mein persönliches Bekennen: im Glaubensbekenntnis, Predigtlied, oder, wo es die Lesungen nahe legen, in einem Taufgedächtnis, Schuldbekenntnis oder einer Segnung.
Von mir und meinem Bekennen aus zieht das Wort Gottes weitere Kreise, nämlich zu meinen Mitmenschen, zu denen, die rechts und links von mir im Gottesdienst sind. Ich mache mir bewusst, dass ich nicht alleine Christ oder Christin bin, gehe auf die anderen zu und schenke ihnen ein Zeichen des Friedens.
Und dann zieht das Wort Gottes weitere Kreise, die über die Gottesdienstgemeinde hinaus gehen. Deshalb weiten wir unseren Blick, indem wir in der Kollekte an die Sorgen und Aufgaben unserer Gemeinde oder von Menschen in der Welt denken.
Wenn das Wort Gottes in uns und um uns Wellen geschlagen hat, dann können wir noch einmal bewusst vor Gott treten, um ihn zu loben und uns mit unseren Bitten an ihn zu wenden. Deshalb folgen auf die Kollekte der Sonntägliche Lobpreis und die Fürbitten.

Das Friedenszeichen ist eine schöne Geste der christlichen Zusammengehörigkeit und des Lebens aus Gottes Frieden. Es ist ein Zeichen dafür, wie es unter Christinnen und Christen zugehen sollte: friedvoll und versöhnungsbereit. Dass das auch in der Wort-Gottes-Feier Wirklichkeit werde, wünscht

Beate Jammer

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