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Die Inhalte
der Zeitschrift
WortGottesFeiern
Der Aufbau
einer Wort-Gottes-Feier
Die Herausgeber
Einführung
Wort-Gottes-Feier an Ostern?
Dort, wo eine Gemeinde nicht jeden Sonntag Eucharistie feiern kann, weil ein Priester fehlt, kann es dazu kommen, dass eine solche Situation auch am Osterfest eintritt. Dann stellt sich die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen einer Wort-Gottes-Feier mit besonderem Nachdruck. Wie kann das Zentrum der jährlichen Feier des Christusmysteriums, das »Sacrum Triduum Paschale« begangen werden? Kann es liturgietheologisch verantwortbare Wort-Gottes-Feier-Notlösungen an Ostern geben?

Die Drei Österlichen Tage – Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag – werden eröffnet mit der Messe vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstag: Es ist der Abend, an dem Jesus »für unser Heil und das Heil aller Menschen das Leiden auf sich nahm« (Erstes Hochgebet). Zugleich wird in dieser Mahlfeier der Stiftung der Eucharistie gedacht. Am Karfreitag und am folgenden Tag feiert die Kirche keine Eucharistie. Die Karfreitagsliturgie am Nachmittag – etwa gegen 15 Uhr – ist die Gedächtnisfeier des Leidens des Herrn. In der Kreuzverehrung bekennt sich die Gemeinde zum erlösenden Leiden Jesu in Erwartung seiner Auferstehung. Am Karsamstag verweilt die Kirche am Grab des Herrn und betrachtet sein Leiden, seinen Tod und sein Hinabsteigen zu den Vätern, ehe in der Osternacht die Freude der Auferstehung durchbricht.

Die heutige Gestalt der Feier hat sich aus einheitlichen Feier von Leiden und Sterben und der Auferstehung des Herrn herausgebildet, die bereits in apostolischer Zeit bezeugt ist. Seit dem 4./5. Jahrhundert gliederte sie sich in verschiedene Phasen auf und verteilte sich auf mehrere Tage. So ist bis heute die österliche Dreitagefeier im eigentlichen Sinn eine Feier. Daher ist es auch schwierig, einzelne Elemente herauszugreifen mit dem Blick auf die Frage, ob ein Priester unbedingt notwendig ist, um die Feier zu leiten (z. B. am Karfreitag).

So sinnvoll es ist, am Sonntag zur Wort-Gottes-Feier zusammenzukommen, wenn der nächste Ort, an dem die heilige Eucharistie gefeiert wird, unzumutbar weit entfernt ist, so wird man doch fragen müssen, was einmal im Jahr zumutbar oder vielleicht sogar eine Bereicherung ist: Kann man mit einer Nachbargemeinde gemeinsam feiern? Kann man Besitzstände und Routine aufgeben, um sich auf die eigentliche Mitte des Glaubens zu konzentrieren: Jesus Christus? Könnte nicht so die ekklesiologische Bedeutung der Liturgie und insbesondere der Eucharistie zum Ausdruck kommen, wenn sich die einzelnen Gemeinschaften in der Kirche – die Ekklesia (deutsch: die Herausgerufenen, lateinisch: die Provozierten) – von Jesus Christus zum gemeinsamen Ostermahl einladen lassen?

Gerade dann ist es aber auch sehr angemessen, in der Gemeinde, in der keine Feier der vollen Osterliturgie möglich ist, zum Hören des Wortes Gottes und zum Gebet zusammenzukommen. Das kann keine Notlösung, kein Ersatz für die Feier der Drei Österlichen Tage sein, aber es kann die Liturgie ergänzen und die Kontinuität des Betens fortführen. Dafür sind in dieser Ausgabe der »WortGottesFeiern« Modelle für eine Gebetsstunde am Gründonnerstag, eine Mette am Abend des Karfreitags und eine Vigilfeier in der Osternacht angeboten. Schon der Zeitansatz der vorgeschlagenen Feiern macht deutlich, dass sie zur Liturgie der Drei Österlichen Tage hinführen bzw. diese entfalten wollen.

Keine Kirche sollte in diesen Tagen verschlossen bleiben, damit überall verkündet wird, was schon die ersten Christen in einem von Paulus überlieferten Satz bekannt haben: »Christus ist für unsere Sünden gestorben … und ist begraben worden. Er ist am dritten Tage auferweckt worden … und erschienen« (1 Kor 15,3–5).

Andreas Poschmann

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