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Die Inhalte
der Zeitschrift
WortGottesFeiern
Der Aufbau
einer Wort-Gottes-Feier
Die Herausgeber
Einführung
»Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind«
Vielleicht haben Sie als Leiterin oder Leiter von Wortgottesfeiern die Aufgabe, im Auftrag der Kirchengemeinde eine Martinsfeier zu gestalten. In unzähligen Kirchengemeinden, Kindergärten, Schulen und in Dörfern und Städten wird der Martinstag begangen: mit Laternenumzügen, einem Martinsspiel mit Pferd und Bettler, mit Liedern und Musikverein; und das alles überkonfessionell. Vor zwei Jahren ging durch die Zeitung, dass ein städtischer Kindergarten das Martinsfest in »Sonne-Mond-und-Sterne-Fest« umbenannt habe, um Kinder und Eltern aus anderen Kulturkreisen nicht zu diskriminieren (was sich im Nachhinein als Falschmeldung herausstellte). Der Aufschrei war groß und selbst der Zentralrat der Muslime verteidigte das Fest und würdigte St. Martin als Vorbild. Das Martinsfest ist eben ein sehr beliebter Tag, dessen altes Brauchtum sich bis heute erhalten hat.

Doch ist eine liturgische Gestaltung einer Martinsfeier nicht einfach, selbst wenn diese in der Kirche begangen oder begonnen wird. Noch schwieriger sind Feiern, die ganz im Freien, auf der Straße stattfinden. Da ist die Unruhe groß, schon allein durch die oft große Zahl an Kindern. Wenn dann noch brennende Laternen oder uninteressierte, miteinander sprechende Eltern hinzukommen, wird es richtig schwierig. Wie kann da Verkündigung oder Gotteslob stattfinden? Wie kann dieses Fest mehr als ein bloßes Lichterfest werden?

Einige Impulse dazu:

1. Die eigene Haltung überdenken: Bei aller Unruhe und Störanfälligkeit kann eine Martinsfeier eine Chance sein, die christliche Botschaft zu vermitteln und als Kirche nahe bei den Menschen zu sein. Die Freude der Kinder an den Laternen und ihr Staunen über das Pferd und den Martin mit seinem Mantel können bereits ein wichtiger Impuls sein.

2. Nicht zu viele Worte machen: Ein kurzes Schriftwort und ein kurzes Gebet helfen mehr als lange Texte, die gegen eine Geräuschkulisse gesprochen werden müssen. Kinder (und auch Eltern) sind konzentrierter dabei, wenn sie direkt angesprochen werden, wenn es etwas zu sehen gibt oder wenn etwas aufgegriffen wird, was schon da ist: z. B. eine kurze Deutung einer Laterne, eine Mini-Katechese zum Bettler oder das Aufgreifen einer Liedstrophe.

3. Nicht moralisieren: Das Teilen ist die christliche Botschaft des Martinsbrauchtums. Doch geht es nicht nur um bloße Handlungsaufrufe und den Verweis auf das Vorbild eines Jahrhundertealten Heiligen. Es geht darum, wie Martin mit offenen Augen und mit einem offenen Herzen zu leben und die Menschen um sich herum wahrzunehmen mit ihren Bedürfnissen und Nöten. Diese Haltung kann nur genährt sein von einem Befreit- und Getragensein von Gottes Liebe.

4. Andere Bilder und Legenden von St. Martin aufgreifen: Der heilige Martin ist mehr als nur die Mantelteilung. Und zur Mantelteilung gehört eigentlich die Begegnung mit Jesus Christus im Traum. So könnten vom Lied »Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind« nicht nur die bekannten vier Strophen, sondern weitere gesungen werden, wie sie im neuen Gotteslob 545 zu finden sind. Es gibt auch noch viele andere Legenden, die einen anderen Aspekt des heiligen Martin und der christlichen Botschaft betonen. Das Gottesdienstmodell zum Fest des Heiligen Martin in dieser Ausgabe bietet dazu Anregung.

5. Die Menschenfreundlichkeit Gottes durchscheinen lassen: Eine Martinsfeier, in der etwas von der Freude, die Gott an den Kindern hat, und vom göttlichen Zugewandtsein zu den Menschen zum Tragen kommt, wird weiter wirken.

Beate Jammer

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